RomaTrial
Das Hauptanliegen von RomaTrial ist es, die Perspektive auf Roma* und Sinti* in Deutschland und Europa zu ändern und dazu beizutragen, dass die seit Jahrhunderten fortgesetzte Diskriminierung endlich aufgehört. Denn tatsächlich sind Sinti* und Roma* genauso vielfältig wie alle anderen Menschen auch. Dafür entwickeln wir innovative Ideen in verschiedenen Bereichen und schaffen neue Formate und gesellschaftliche Räume — wie etwa das Roma-Filmfestival AKE DIKHEA?, das im Dezember 2021 bereits zum fünften Mal stattfinden wird, oder die Roma-Biennale: Die erste Ausgabe mit dem Titel COME OUT NOW! fand 2018 am Maxim Gorki Theater statt, für April 2021 ist die zweite Ausgabe mit dem Titel WE ARE HERE! im gesamten Berliner Stadtraum geplant, an der sich knapp 50 Roma- und BIPoC-Künstler*innen beteiligen sollen. Darüber hinaus produziert RomaTrial eigene animierte und Dokumentarfilme, die bereits bei vielen internationalen Filmfestivals und anderen Gelegenheiten gezeigt wurden. Freiwillige haben bei uns die Möglichkeit, Einblick in die kreative, künstlerische Arbeit zu gewinnen, sei es im Bereich Theater und Performance, Musik oder Film.
Einen weiteren wichtigen Bereich bilden unsere Jugendprojekte — darunter vor allem das durch das Bundesprogramm “Demokratie leben!” geförderte Projekt “WIR SIND HIER! Bildungsprogramm gegen Antiziganismus”. Im Rahmen des Projekts werden junge Roma* zu Peer-Trainer*innen gegen Antiziganismus und Rassismus ausgebildet, die in der späteren Projektphase selbst Workshops gegen Antiziganismus an Schulen und in Jugendzentren durchführen werden.
Doch auch in anderen Formaten beziehen wir aktiv junge Menschen ein und befähigen sie, für sich selbst zu sprechen und sich an der Gesellschaft aktiv zu beteiligen — beispielsweise durch internationale Jugendbegegnungen, Filmsommerschulen und nicht zuletzt durch den Einsatz von Freiwilligen, sowohl von europäischen als auch Bundesfreiwilligen. RomaTrial e.V. legt auf die Beteiligung von Jugendlichen grundsätzlich einen großen Wert und ist immer für Vorschläge, Ideen und Perspektiven von jungen Menschen aufgeschlossen und dankbar.
Selbstverständlich ist uns auch die politische Arbeit wichtig — was für die Freiwilligen heißt, dass sie Einblicke in politische Prozesse gewinnen und generell die politische, Lobby- und Advocacyarbeit kennenlernen können — von der kommunalen Ebene über die Landes- und Bundesebene bis zur europäischen Ebene. So beteiligen wir uns aktuell an der Novellierung des Berliner Partizipations- und Integrationsgesetzes und setzen uns in dessen Rahmen für die Gründung eines Beirats für Angelegenheiten von Roma* und Sinti* in Berlin ein. Darüber hinaus betreiben wir regelmäßig Gremien- und Bündnisarbeit: beispielsweise im Rahmen des “Aktionsbündnisses Antirassismus”, #unteilbar oder der Landeskonferenz der Migrant*innenselbstorganisationen aktiv. Regelmäßig organisieren wir auch Demos und Kundgebungen mit und sind generell gerne laut, wenn es um den Kampf für Menschenrechte und die (intersektionale) Gleichberechtigung geht.
RomaTrial e.V. möchte aber auch wichtige Feier- und Gedenktage der Sinti* und Roma* sichtbarer machen: Insbesondere den Internationalen Tag der Roma am 8. April und den Gedenktag an den Völkermord an den Sinti* und Roma* Europas am 2. August. Dafür arbeiten wir mit wichtigen gesellschaftlichen Akteur*innen zusammen: Unter anderem haben wir 2015 das Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas gegründet, das sich neben der Organisation des alljährlichen ROMADAY am 8. April auch auf der politischen und zivilgesellschaftlichen Ebene für die Gleichberechtigung von Roma* und Sinti in Europa einsetzt.