Die Kooperationsprojekte im Überblick
Aufstehen. Mitreden. Gestalten. Genau nach diesem Motto können die Freiwilligen gemeinsam ihre eigenen Projektideen verwirklichen. Neben Projektmitteln und Workshops stehen ihnen hierbei auch Projektpat_innen unterstützend zur Seite.
Seit Anfang September arbeitet der zweite Freiwilligenjahrgang nun in seinen Einsatzstellen. Dabei haben die Freiwilligen die ersten Monate ihres Freiwilligendienstes gut überstanden, kennen nun ihre Aufgaben in den Einsatzstellen und haben in den Arbeitsalltag gefunden.
Was das Freiwillige Jahr Beteiligung auszeichnet, ist die Vernetzung der Einsatzstellen im Programm. „Uns ist es wichtig, dass die Freiwilligen neben ihrer Arbeit in der Einsatzstelle auch Zeit haben, einsatzstellenübergreifend mit anderen Freiwilligen Projekte auf die Beine zu stellen. Daher haben wir das Projekt Bufdis stark machen ins Leben gerufen“, erzählt Fabienne aus dem pädagogischen Team. In den letzten Wochen haben sich nun insgesamt sieben Projektgruppen zusammengefunden. Diese beschäftigen sich jeweils mit einem Thema, das auch mit dem Arbeitsalltag der Freiwilligen in ihren Einsatzstellen in Verbindung steht.
Unterstützung erhalten die Projektgruppen dabei von Projektpat_innen aus dem Netzwerk des Freiwilligen Jahres Beteiligung. „Die Projektpat_innen begleiten jeweils eine Gruppe bei der Umsetzung ihres Projekts. Bei regelmäßigen Treffen geben sie Planungstipps und unterstützen bei Problemen“, sagt Fabienne Krauss.
Doch die Freiwilligen haben noch deutlich mehr Rüstzeug erhalten. „Im Rahmen der letzten Seminartage haben unsere Freiwilligen zum Beispiel gelernt, wie man einen Meilensteinplan aufstellt. Zudem haben wir über das Thema Projektdokumentation gesprochen und Workshops zum Umgang mit Medien und zum Betreiben von Öffentlichkeitsarbeit angeboten. Nun können die Freiwilligen diese Kenntnisse für ihr Projekt nutzen.“, so Fabienne.
Neben der fachlichen Perspektive erhalten die Freiwilligen auch finanzielle Mittel, um ihre Projekte erfolgreich umzusetzen. Insgesamt stehen den Freiwilligen hierfür 4000 Euro zur Verfügung. Über eine sinnvolle Aufteilung dieser Mittel entscheiden die Freiwilligen gemeinsam. Außerdem müssen sie für diese Mittel, wie dies bei Fördermitteln üblich ist, im Vorfeld einen Finanzplan aufstellen und die Gelder korrekt abrechnen.
Bis zum Ende ihres Freiwilligenjahres im August arbeiten die Freiwilligen nun an der Umsetzung und Gestaltung ihrer Projekte. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Freiwilligen bei ihren Projekten möglichst viel eigenen Gestaltungsraum zu lassen. Entstanden sind viele interessante Projektideen“, erklärt Fabienne Krauss. „Nun erwarten wir gespannt, welche Wege die verschiedenen Projektgruppen in der Ausgestaltung ihrer Projekte gehen.“
Wir freuen uns über die Unterstützung durch die Kreuzberger Kinderstiftung, die das Projekt „Bufdis stark machen“ mit insgesamt 2000 Euro fördert.
Die sieben Kooperationsprojekte im Überblick
Innovative Klassenfahrten
Unser Freiwilliger Hanno arbeitet bei mehr als lernen und organisiert und teamt dort verschiedene Seminare und Klassenfahrten für junge Menschen. Tobit absolviert sein Freiwilligenjahr an der Quinoa-Schule und hat dort die Aufgabe, mehrere Klassenfahrten zu planen und zu begleiten. Als einsatzstellenübergreifendes Projekt organisieren Hanno und Tobit diese Fahrten nun gemeinsam.
Dabei steht ihnen Ketie Saner vom SV-Bildungswerk als Projektpatin zur Seite.
Poetry Slam
Mit dem Thema „Poetry Slam“ beschäftigt sich eine Freiwilligengruppe bestehend aus Melodi, Celina (beide Kurt-Tucholsky-Oberschule),Felicitas (lambda bb), Laura und Benita (beide Otto-Nagel-Gymnasium).
Die fünf haben sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche für Poetry Slam zu begeistern und wollen Arbeitsgemeinschaften an Schulen anbieten, in denen interessierte Schüler_innen gemeinsam coole Texte erarbeiten können. Als Projektabschluss ist ein Abend geplant, in dem die Schüler_innen ihre Texte vor Publikum präsentieren können.
Unterstützt wird die Freiwilligengruppe von Sabrina Veser von der Servicestelle Jugendbeteiligung.
Geflüchteten eine Stimme geben
Mit der Situation von Flüchtlingen in Deutschland beschäftigt sich eine weitere Freiwilligengruppe. Clara (wannseeFORUM), Marieke (SELAM Berlin), Andreas (BildungsCent e.V) und Gunda (FEZ-Berlin) haben sich zum Ziel gesetzt, Informationen und lesenswerte Artikel über das Thema Flucht auf einer zentralen Seite im Internet zusammenzuführen. Dort soll explizit nicht nur über Gefllüchtete gesprochen werden, sie sollen im Gegenteil selbst zu Wort kommen und es soll mit ihnen gesprochen werden.
Die Projektgruppe ist für ihr Vorhaben nun in Kooperationsgesprächen mit spread the words. Dies ist eine Webseite mit ähnlichen Themenschwerpunkten wie die der Projektgruppe.
Bei der Umsetzung ihres Projekts kann die Projektgruppe auf die Unterstützung von Julian Knop zurückgreifen.
Lehrendenfeedback
Feedback geben, so dass die andere Seite davon profitieren kann und Feedback annehmen und nicht als persönliche Kritik auffassen – Was selbst in Unternehmen und Universitäten bereits kaum möglich ist, will eine Gruppe von Freiwilligen nun in Schulen etablieren. Lukas (Primo-Levi-Gymnasium), Niuscha (SELAM Berlin), Johannes (Stiftung Bildung), Nico, Lukas (beide Bücherwurm Grundschule) und Ralph (Freie Schule Charlottenburg) haben es sich in ihrem Projekt zum Ziel gesetzt, Schüler_innen wie Lehrer_innen für die Möglichkeiten eines qualifizierten Lehrendenfeedback zu begeistern.
Dabei sollen Schüler_innen wie Lehrer_innen für eine gute Feedbackkultur sensibilisiert werden, die von den Lehrenden letztlich nicht als Bewertung ihrer Arbeit sondern als Unterstützung für einen (noch) besseren Unterricht verstanden werden soll.
Die Projektgruppe möchte sowohl für Schüler_innen als auch für Lehrer_innen Workshops zu diesem Thema organisieren.
Als Projektpaten stehen den Freiwilligen Matthias Köpke aus dem ehrenamtlichen Team und gleichzeitig selber Lehrer sowie Jan Bergner aus dem Vorstand der Youth Bank zur Seite.
Zusammenleben in Berlin
Moritz (Quinoa-Schule), Pia (Freie Schule Charlottenburg) und Sarah (Freie Schule Anne-Sophie) absolvieren ihren Freiwilligendienst alle an freien Schulen. Diese setzen im Vergleich zu den herkömmlichen Schulen auf alternative Bildungskonzepte, welche sich untereinander jedoch auch wieder sehr stark voneinander unterscheiden. Moritz, Pia und Sarah haben sich deshalb vorgenommen, die Schüler_innen ihrer drei Schulen miteinander in Kontakt zu bringen. Bei gemeinsamen Aktionen und Ausflügen sollen sich die Kinder, im Alter von 8-14 Jahren, untereinander kennen lernen und im Gespräch auch auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Schulen zu sprechen kommen. Dabei werden Kinder aus völlig verschiedenen sozialen und kulturellen Umfeldern miteinander in Kontakt kommen.
Unterstützung erhalten die Freiwilligen hier von Marc Feuser und Casper Follert, die als Freiwillige bei der Youth Bank und der Servicestelle Jugendbeteiligung gearbeitet haben.
Kunst gegen Rassismus
Unsere Freiwilligen Elisa (Albrecht-Dürer-Gymnasium), Anna (Gebrüder-Montgolfier-Gymasium) und Yasmin (Quinoa-Schule) beschäftigen sich mit der Integration von Flüchtlingskindern in das deutsche Schulsystem.
Die Freiwilligengruppe hat sich den direkten Austausch zwischen regulären Schüler_innen und Kindern aus Willkommensklassen zum Ziel gesetzt. Das gegenseitige Kennenlernen und den Abbau von Vorurteile stehen hierbei im Vordergrund. Hierfür sollen gemeinsame Ausflüge und Workshops mit verschiedenen künstlerischen Schwerpunkten organisiert werden. Deren Ergebnisse sollen am Ende mit einer Ausstellung präsentiert werden.
Der freiberufliche Trainer Florian Werkhausen steht den Freiwilligen als Unterstützung zur Seite.
Alternative Bildungsfahrt
Merrit (Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf), Max (Otto-Nagel-Gymnasium), Tobias (Youth Bank Deutschland), Simone und Felix (beide Servicestelle Jugendbeteiligung) wollen ihre eigene einwöchige Bildungsfahrt für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren anbieten, während dieser die Jugendlichen alternative Betrachtungsweisen auf die Gesellschaft entdecken sollen.
Methodisch soll dabei an jedem Tag der Fahrt ein anderes Thema im Fokus stehen (z.B. Bildungspolitik, Staatsmodelle). Dabei werden sich die Jugendlichen selber sehr stark ausprobieren können und die Möglichkeit haben, die Fahrt selber aktiv mitzugestalten.
Unterstützung findet das Projektteam bei Wendy Schaak und Nikolai Feil, die im letzten Jahr als Freiwillige im Freiwilligen Jahr Beteiligung waren.